Besuch der Schülertage des Institutes für Rechtsmedizin der LMU München
Im Rahmen des W-Seminars „Die Biologie und Chemie des Todes“ durften wir an den Schülertagen des Rechtsmedizinischen Institutes teilnehmen. Am ersten Tag hörten wir spannende Vorträge zu Thanatologie (Wissenschaft vom Tod, dem Sterben und der Bestattung), häuslicher Gewalt und Spuren und DNA.
Die Thanatologie befasst sich in Hinblick auf den Tod u.a. mit vier wichtigen Bereichen: Der Feststellung des Todes, der Ermittlung des Todeszeitpunktes, der Todesursache und der Todesart. Zum Erkennen häuslicher Gewalt wurden uns beispielsweise verschiedene Muster von Blutergüssen gezeigt, die auf Schläge oder Gewalt gegen den Hals schließen lassen. Spuren außerdem kann es an einem Tatort viele geben, wie z.B. Haare, Fasern, Blut und Fingerabdrücke. Gerade mit der DNA-Analyse ist es möglich, Spuren bestimmten Personen zuordnen, die sich an einem Tatort aufgehalten haben. Durch enorme Fortschritte dieser Technologie kann heutzutage die Augen-, Haar- und Hautfarbe einer Person sowie deren Alter und geografische Herkunft ermittelt werden. Es ist aufgrund dieser Informationen sogar möglich ein Phantombild zu erstellen.
Am zweiten Tag standen Vorträge zu Anthropologie, Toxikologie und Biomechanik auf dem Programm. Mithilfe der forensischen Anthropologie, bei der u.a. Knochen oder der Zahnstatus analysiert werden, erhält man Hinweise auf das Alter und die Identität nichtidentifizierter Leichen. In der Toxikologie werden Körperflüssigkeiten und Haare auf Rückstände von Betäubungsmitteln oder Giften untersucht, um Aufschluss über die Todesursache oder die geistige Zurechnungsfähigkeit eines Opfers oder Täters zu bekommen. Die Biomechanik befasst sich mit der Untersuchung der Mechanik biologischer Systeme, wie z.B. unterschiedliche Bruchmuster von Knochen durch verschiedene Krafteinwirkungen. So können Unfälle oder Gewalteinwirkungen rekonstruiert und hypothetische Abläufe eines Unfalls oder eines Tötungsdeliktes überprüft werden.
Schließlich durften wir noch an einer Obduktion teilnehmen, bei der wir direkt am Seziertisch standen – eine Erfahrung, die wohl kein Teilnehmer jemals vergessen wird. Optische und olfaktorische Reize stellten dabei schon eine Herausforderung dar. Allerdings haben alle Teilnehmer tapfer durchgehalten und die Sektion interessiert beobachtet.
Erik Schuhmann und das W-Seminar „Die Biologie und Chemie des Todes“
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