Erinnerungen werden lebendig - Besuch der Angehörigen der Familie Schloss in Ingolstadt

Angehörige unseres ehemaligen jüdischen Schülers Max Schloss (Schüler am Königlichen Humanistischen Gymnasium zu Ingolstadt 1908 – 1917) waren auf Einladung der Stadt für vier Tage in Ingolstadt und Umgebung. Max Schloss war ein Schüler, über den im P-Seminar Geschichte 2019/21 recherchiert wurde. Die Angehörigen wollten schon zur Einweihung der Erinnerungstafel im Herbst 2020 für die ehemaligen jüdischen Schüler im Altbau kommen, doch das war wegen Corona nicht möglich.
Jetzt machten sich Schwiegersohn Gil Herer (91 Jahre), die beiden Enkelinnen Lis und Karen sowie Urenkelin Lilly (20 Jahre) von Washington D.C. aus auf den Weg nach Ingolstadt. Aktueller Anlass war die Übergabe des Gedenkschilds für die Familie Schloss an der ehemaligen Wohnadresse, Harderstraße 11. Am 03.07.2023 wurde das Gedenkschild zusammen mit Bürgermeisterin Dr. Deneke-Stoll eingeweiht. An der Veranstaltung nahmen einige Stadträte, sowie Mitglieder der Reuchlin-Schulfamilie und weitere interessierte Bürgerinnen und Bürger teil. Mitgestaltet wurde die kleine Feier von Schülerinnen und Schülern des Schülerakademiekurses „Erinnerungskultur vor Ort“, der im kommenden Schuljahr mit einem noch stärkeren Fokus auf internationale Zusammenarbeit fortgesetzt wird.
Die beiden Enkelinnen erinnerten sich, dass sie immer wussten, dass ihre Mutter mit ihren Großeltern als Juden aus Nazi-Deutschland flüchten mussten. Gleichzeitig fühlte sich ihre Mutter - Tochter von Max Schloss - Zeit ihres Lebens als Deutsche.
Die Angehörigen freuten sich über die herzliche Aufnahme in Ingolstadt und dass sie die frühere Heimat von Max Schloss kennenlernen konnten. Ebenso betonten sie, dass er auch dank seiner Ausbildung an unserer Schule zu dem wurde, der er war.


Markus Schirmer

© Reuchlin-Gymnasium Ingolstadt

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