P-Seminar Alpenüberquerung

P-Seminar: “Aufnahme und Auswertung von GPS-Daten an hand einer Alpenüberquerung

Am Sonntag, den 18. Juni starteten wir, die 15 Teilnehmer des P-Seminars von Herrn Schweiger, zu unserer Probewanderung – nachdem wir alle die 21 Kilometer des Halbmarathons vor einigen Wochen erfolgreich hinter uns gebracht haben. Pünktlich um 7 Uhr verließen wir mit dem Zug Richtung München den Ingolstädter Hauptbahnhof, um von München aus Richtung Benediktbeuern zu gelangen. Neben Herrn Schweiger waren Frau Silberhorn und Herr Steib als weiter begleitenden Lehrkräfte mit dabei. In Benediktbeuern angekommen, machten wir uns auf den Weg Richtung Tutzinger Hütte, die auf 1327 Meter über der Meereshöhe liegt. Dort angekommen stärkten wir uns mit einem herzhaften Mittagessen, bevor es mit leichtem Gepäck Richtung Gipfelkreuz der Benediktenwand ging. Auf 1801 Meter kamen wir einigermaßen erschöpft, aber gut gelaunt am Gipfel an. Nach einer kurzen Pausen traten wir den Abstieg an, wobei die etwas Langsameren von uns kurz vor der Tutzinger Hütte auf mehrere Steinböcke trafen. Diese mächtigen Geschöpfe der Berge hatten keine Eile an uns vorbeizukommen und so konnten wir den Anblick der Tiere lange genießen. Nach einem gemütlichen Abendessen in der Hütte ließen wir den Abend mit einigen Runden Uno ausklingen. Am nächsten Morgen begannen wir den Tag mehr oder weniger ausgeschlafen und wanderten nach dem Frühstück über mehrere Sättel und Täler zu unserer Mittags-Jausen-Station. Dort konnten wir uns nochmal stärken, um dann den letzten Abstieg Richtung Lenggries anzugehen. Beim Absteigen trafen wir einen 72-jährigen, bereits recht erschöpften Kanadier, den wir ins Tal begleiteten. Bevor wir die Heimfahrt Richtung Ingolstadt antraten, erfrischten sich die meisten von uns noch mit einem Sprung in die Isar.

Endlich war es dann so weit: am Sonntag, den 23.Juli machten wir uns voller Vorfreude bereit für unsere 5-tägige Alpenüberquerung. Nachdem wir mit dem Zug und dem Bus (Schienenersatzverkehr) nach Mittenwald gefahren waren, liefen wir bei strahlendem Sonnenschein mit einer weiteren Schülergruppe aus Deggendorf Richtung Solsteinhaus. Wir wanderten etwas über 4 Stunden durch eine wunderschöne Schlucht und über viele kleine Waldwege, bis wir die erste Alm erreichten, bei der wir uns stärkten. Nach weiteren 1,5 Stunden erreichten wir dann endlich unser Tagesziel: das Solsteinhaus. Wir waren alle todmüde von der Anstrengung und der Hitze des ersten Tags und schliefen nach einem ausgiebigen Abendessen dementsprechend schnell in unserem Matratzenlager ein -im Gegensatz zu einigen anderen Hüttengästen.

Am Montagmorgen erwartete uns ein wunderschöner Sonnenaufgang, bevor wir mit etwas Verspätung Richtung Tal aufbrachen. Beim Abstieg ins Tal und beim Aufstieg zur Adolf-Pichler-Hütte trafen bereits die ersten Regenschauer der Woche ein, so dass wir uns sehr über die erste warme Dusche am Abend freuten. Wie sich im Laufe der Woche herausstellten sollte, hatten die beiden Hüttenwirtinnen Andrea und Karin die gemütlichste Hütte und verwöhnten uns mit einem sehr guten Abendessen.

Die anstrengendste und auch längste Wanderung traten wir dann am dritten Tag nach einem nächtlichen Gewittern an. Als wir wieder mit etwas Verspätung gestartet waren, klarte der Himmel zunächst rasch auf, so dass wir uns schon auf einen weiteren sonnigen Tag freuten. Jedoch hielt das schöne Wetter nicht lang an, denn nachdem wir mehrere Steinfelder überquert hatten, begann es stark zu regnen, was den Abstieg ins Tal nicht gerade erleichterte. Teilweise sehr nass und auch voller Matsch kamen wir dann in Neustift an und deckten uns bei einem Supermarkt mit Proviant ein. Aufgrund von einer aufkommenden Erkältung und damit einhergehenden Konditionsproblemen, mussten wir uns nach der Mittagspause leider von einem Gruppenmitglied verabschieden. Der Zustieg zur nächsten Tagesetappe, der Innsbrucker Hütte, war aufgrund eines Windbruchs gesperrt. Dadurch konnten wir mit einer Gondel das erste Stück bewältigen und wanderten anschließend auf einem schönen Höhenweg weiter. Nach einem teilweise recht anstrengenden Aufstieg erreichten wir alle die Innsbrucker Hütte. Erschöpft, teilweise durchnässt, aber glücklich und stolz über unsere Leistung, bezogen wir das Matratzenlager, das wir komplett für uns allein hatten. Denn aufgrund der schlechten Winterung haben viele andere Gäste ihre Route geändert und sind nicht zur Innsbrucker Hütte gegangen. Warme Getränke, ein gutes Essen und das mittlerweile zum Ritual gewordenen Werwolf Spiel rundeten den Abend ab.

Am Mittwoch brachen wir dann – wie immer gut gelaunt – und von einem Schneeschauer begleitet zur österreichischen Tribulaunhütte auf. Das Wetter besserte sich im Laufe des Vormittags, so dass wir unser Etappenziel bei Sonnenschein erreichten. Wir freuten uns alle auf das von Herrn Steib und Herrn Schweiger hoch gelobte Essen und wurden dabei auch nicht enttäuscht. Der Familienbetrieb der Tribulaunhütte zauberte riesige und sehr gute Portionen Kaiserschmarrn und weiter Köstlichkeiten für uns, so dass wir danach gestärkt zum Tagesziel - der italienischen Tribulaunhütte - aufbrachen. In den letzten Tagen sahen wir viele Tiere wie Kühe, Schafe, Steinböcke und Ziegen. Das Murmeltier, das zwischen den Stein- und Schneefeldern herausschaute, erfreute uns jedoch am meisten.

Als wir die italienische Grenze am höchsten Punkt unserer Alpenüberquerung überschritten, fing es wieder an zu schneien, so dass wir hier leider keine gute Aussicht hatten und zügig abwärts Richtung Hütte wanderten. Der Schnee und die kalten Temperaturen konnten keinen der Gruppe davon abhalten, in den neben der Hütte gelegenen See zu springen. Das Wasser war unbeschreiblich kalt, aber es war auch unbeschreiblich schön!

Den letzten Abend genossen wir alle noch einmal besonders intensiv. Nach einem italienischen Abendessen spielten wir noch viele Spiele mit anderen Wanderern, die wir im Laufe der Tage kennengelernt hatten und erzählten uns gegenseitig von unseren Erfahrungen der letzten Tage.

Nach einem ausgiebigen Frühstück begann der letzte und vielleicht schönste Abstieg der Alpenüberquerung. Kleine Wanderwege führten uns an zahlreichen Wasserfällen vorbei Richtung Innerpflersch, das letzte Ziel unserer Tour. Bei der Heimreise hatten wir viel Glück mit Bus und Bahn, denn wir hatten keine nennenswerten Wartezeiten an den verschiedenen Bahnhöfen. Auf der Heimreise hatten wir genügend Zeit die Eindrücke und Erlebnisse der vergangenen Tage zu reflektieren. Wir alle wussten und wissen, dass diese Woche ein Erlebnis war, an das sich jeder von uns immer gern zurückerinnern wird. Eine starke Leistung von jedem von uns und Erinnerungen für ein Leben lang!

Wir bedanken uns bei Frau Silberhorn, Herrn Steib und Herrn Schweiger für die Begleitung und die tatkräftige Unterstützung.

Hannah Frey und Clara Schirmböck Q12

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