Studienfahrt 2023 nach Rom

Reuchlin-Römer ante Portas

Da doch gewissermaßen alle Wege nach Rom führen, machten sich zur diesjährigen Studienfahrt gen Süden auch 29 Reuchlin-Römerinnen und Römer in die italienische Hauptstadt auf. Hatte Corona in den Vorjahren noch jeglichen Schulausflug ins Ausland unmöglich gemacht, fanden wir uns alle am Montagnachmittag glücklich und zufrieden (wenngleich nach der nächtlichen Bahnfahrt über den Brenner auch noch ein bisschen müde) zum ersten Highlight auf dem Quirinal ein, der als Stadtberg einen wunderbaren Blick auf die Kuppel des Petersdoms freigab.

Sämtliche Vorfreude auf das städtische Treiben wurde hierauf mit einem kleinen Stopp am weltbekannten Trevi-Brunnen erfüllt, eine erste bunte Kugel italienisches Eis inklusive.

Doch wer rastet, der rostet und so setzte sich unser Stadtspaziergang gen Spanische Treppe fort, sodass wir auch hier die Eindrücke, die wir bisher nur aus den Reiseführern kannten, vertiefen konnten.

Den Abend beschlossen wir schließlich im quirlig-bunten Trastevere-Viertel, wo viele Restaurants; Geschäfte und Bars ihre ohnehin schon schöne Optik mit funkelnder Abendbeleuchtung noch besonders zur Geltung brachten. Doch stand dem Genuss dieser Bilderbuchatmosphäre zu diesem Zeitpunkt noch das Erklimmen des Trastevere-Hügels Gianicolo bevor – eine Anstrengung, die sich angesichts der traumhaften Aussicht oben wirklich lohnte.

Der nächste Tag entführte uns hierauf ins antike Rom, da wir das Kolosseum, den Circus Maximus und das Forum Romanum besuchten: Alles Dinge, die wir bisher nur aus dem Latein- oder Geschichtsbuch kannten und nun vor unser aller Augen lebendig wurden, bevor wir den Nachmittag mit einem Stadtspaziergang verbrechten, der uns vom Kapitol über die Tiberinsel und den antiken Lügendetektor „La bocca della verita“ schließlich zum Aventin führte, wo wir im Schatten des Orangengartens mit Blick auf die Dächer der Stadt endlich wohlverdient entspannen konnten.

Der Mittwoch freilich stand ganz im Zeichen der deutschen Literatur, sodass wir am Vormittag zunächst die Casa die Goethe besuchten, um zu erfahren, wie der Dichter seine italienische Reise in Rom bei guter Gesellschaft und Atmosphäre ganz besonders genoss. Doch damit nicht genug, ging es danach auf zu einer literarischen Stadtführung, die uns vor Augen brachte, wo überall vor Ort Dichter und Denker ihr Wirken und Leben voll- bzw. verbrachten.

Zur Abendunterhaltung bot sich ein Konzert dreier Tenöre in der amerikanischen Episkopalkirche StPaul's within the Walls, das zwar in spektakulärer Kulisse stattfand, hinsichtlich der gesanglichen Darbietungen aber durchaus unterschiedliche Meinungen im Publikum zurückließ.

Früh am Morgen machten wir uns am nächsten Tag auf zum Petersdom; um 9 Uhr wollten wir – nach Möglichkeit vor all den anderen Besuchermassen – da sein. Und tatsächlich: Es hat funktioniert und wir standen bereits eine Stunde später in diesem prachtvollen Monument sowohl kirchlicher als auch kunsthistorischer Dimension. Eine Führerin erklärte uns hierzu viele interessante Details, bevor ein paar von uns die Herausforderung der engen, steilen und daher schweißtreibenden Kuppelbesteigung annahmen – und dafür mit einem herrlichen und imposanten Ausblick belohnt wurden.

Wieder unten erwarteten uns nachmittags die Vatikanischen Museen: Die Laokoon-Gruppe, die Stanzen des Raffael und natürlich die Sixtinische Kapelle – trotz großer Besuchermassen wäre es keine Alterna-

tive gewesen, diese weltberühmten Kunstwerke nicht zu sehen.

Den Rest des Tages verbrachten wir mit einem gemeinsamen Einkauf für unser abendliches Picknick auf dem Pincio-Berg mit Blick auf die abendliche Piazza del Popolo: Käse, Oliven, Baguette, Obst, Schinken und Getränke durften keinesfalls fehlen, um auf diese schöne Reise anzustoßen.

Bevor wir Rom am Abend verlassen würden, besuchten wir an unserem letzten Tag allmorgendlich noch den Deutschen Friedhof, woraufhin uns ein gemütlicher Spaziergang über die Engelsburg zur geschäftigen Piazza Navona und schließlich zu einer Erholungspause am Pantheon brachte. Von dort aus schlossen wir unsere Reise im multimedialen Ikono-Museum ab. Hier war Mitmachen gefragt und so verschwanden alle von uns optional im Bällebad einer römischen Badeanstalt, zwischen bunten japanischen Lampions oder inmitten bunt durch den Raum fliegender Konfettischnipsel.

Alle Wege führen nach Rom? Für uns: Unbedingt und immer wieder!

Simone Schönwetter

© Reuchlin-Gymnasium Ingolstadt

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